Der weisse Mönch

Einst erschien im Pferdestall des Klosters Münchenlohra häufig um Mitternacht ein weißgekleideter Mönch. Geräuschlos tauchte er auf, wenn man es am wenigsten vermutete. Mit einem kräftigen Knüppel prügelte er die Knechte aus den Betten, so dass sie wie besessen herumsprangen. Wohl ballte mancher die Fäuste gegen den frechen Eindringling, aber zu einer Gegenwehr kam es niemals, denn der tolle Mönch hatte sie verzaubert, so dass sie unfähig waren, sich zu wehren. Die Pferde band er los und jagte sie wie wild im Stall herum. Gesprochen wurde dabei kein Wort. Nachdem das Spektakel eine Weile gedauert hatte, band der Weißrock die Tiere wieder zusammen und prügelte die Knechte in die Betten hinein. Dann verschwand er so geräuschlos wie er gekommen war.

Quelle: nnz-online