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Das Klagen in Wimmern in der Gulnica

  Drebkau

Die Gulnica bei Drebkau ist früher von einem dichten Erlengebüsch umwachsen gewesen; rings um dieses Gebüsch aber war Sumpf. So war die Gulnica unzugänglich. Nur einer alten Frau war ein geheimer Weg bekannt, auf welchem man zu derselben gelangen konnte. Man erzählt, dass man früher in der Gulnica des Abends oft einen Gesang gehört hat. Es ist aber kein eigentlicher Gesang gewesen, sondern mehr ein Klagen und Wimmern, ähnlicher dem, welches man wohl von Menschen vernimmt, als dem Geschrei eines Thieres.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880