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Die Erbauung der Ortenburg - Zweite Sage

Als die Deutschen und Wenden die Lausitz gemeinschaftlich bewohnten, stand schon eine alte Burg auf dem Proitschenberge. Einem Beschluß der Anführer, auf dem gegenüberliegenden Hügel eine neue Burg zu bauen, stimmten die Deutschen mit den Worten zu: „Hier Ort der Burg“, die Wenden aber riefen: „Preicz tam, buda szem“, das heißt: „Fort von hier, das sei der Ort.“ Da begann man die alte Feste abzubrechen, aber der Berg, worauf sie stand, behielt den Namen Preicz. Später wurde daraus das Wort Proitschenberg. Gegenüber aber erhob sich in kurzer Zeit ein neues Kastell, das man nach dem Ausrufe der Deutschen die Ortenburg nannte. Dabei aber entstand die Stadt, deren erste Anfänge die Kretschame, die schon seit dem Jahre 650 dastanden, waren und wurde auf Wendisch so geheißen, wie auf Deutsch die Burg, nämlich Budaszem. Dies geschah unter der Regierung Karls des Großen.

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