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Der Festungsturm zu Peitz

  Mündlich aus Guben

Der Festungsturm zu Peitz sollte in einem Kriege in die Luft gesprengt werden. Die Minen hatte man schon gelegt. Es war aber an dem Tage ein starkes Gewitter. Ein Mann von den Belagerungstruppen befand sich während des Gewitters im Gasthofe zu Luisenruh und sagte: „Ja, donnere du nur oben; wir werden auch bald donnern; aber dann wird es anders donnern, dann sollen die Stücken nur so fliegen.“ Kaum hatte der Mann das gesprochen, so fuhr ein Blitz hernieder und erschlug ihn. Es trat nun ein sehr starker Regen ein; das Pulver in den Minen wurde naß und ging nicht los, und der Turm steht heute noch.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894