<< Spukorte in Buderose | Niederlausitzer Volkssagen | Der Räuberkeller zu Cobbeln >>

Der Wasberg zu Cobbeln

  Mündlich von Lehnsgutsbesitzer Canig in Cobbeln

Auf dem Wasberge in Cobbeln war früher ein 3/4 Morgen großes, rechteckiges Stück Land von einem Graben umgrenzt, welches „alter Kirchhof“ genannt wurde. Dort befinden sich mehrere, mit Feldsteinen bedeckte Hügel, die von alten, bereits verstorbenen Leuten als eingesunkene Gräber bezeichnet wurden. Die Steine sollen früher auf dem Berge viel zahlreicher vorhanden gewesen sein.

Es wird erzählt, die Steine seien aus dem Grunde auf den Berg gekommen, weil man vor Alters dort eine Kapelle habe erbauen wollen. Die Bewohner von Cobbeln wären aber mit denen von Möbiskruge wegen des Baues, als man die Steine schon angefahren und den Grund gegraben hatte, streitig geworden, weshalb dieser unterblieben sei. Das von dem Graben begrenzte Stück Land sollte der Kirchhof sein.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894