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Glocken in der Eiche

  Mündlich aus Groß-Breesen u. Guben

I

Auf dem Kirchwege, der von Groß-Breesen nach Buderose zur Neiße führt, standen früher uralte Eichen. Um diese liefen die Kinder immer herum. Es hieß, wer eine bestimmte Anzahl mal herumliefe, höre darin die Glocken läuten. Daneben war ein Sumpf. Die Erzählerin wußte nicht, ob derselbe Nickelke geheißen habe.

II

Auch auf dem „wendischen Kirchhof“1) in Guben befand sich früher eine dicke Eiche. Wer dreimal – auch zwölfmal oder so oft er konnte — herumlief und an ihr horchte, hörte darin die Glocken läuten. An dieser Eiche hat es immer gespukt.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894