Biel

Biel ist der Name eines angeblichen Gottes der Sachsen und Thüringer. Die älteste nachweisbare Quelle für die Existenz eines solchen Gottes ist eine Heiligenlegende des heiligen Bonifatius aus dem 17. Jahrhundert; daher wird heute zumeist davon ausgegangen, dass er (eventuell ebenso wie andere germanische Götter mit schwieriger Quellenlage wie Stuffo, Reto, Lahra oder Jecha) nur zur Erklärung eines Ortsnamens erfunden wurde.

Biel soll sowohl ein Sonnengott als auch ein Beschützer der Wälder und Förderer des Wachstums gewesen sein. Beile sollen von ihm durch seine Priester geweiht worden sein, ebenso wie die Waffen von Schützen und Jägern. Er wurde auf Bergen in Höhlen verehrt, wo ihm zu Ehren Altäre und Bildnisse errichtet und Pferde- und Menschenopfer gebracht wurden, mit deren Blut sein Bildnis überstrichen worden sein soll. Hauptkultort des Biel soll der Bielstein bei Ilfeld oder nach einer anderen Variante die Bielshöhe bei Katlenburg gewesen sein. Dort soll der heilige Bonifatius mit seinen Begleitern das Standbild des Gottes den Berghang hinuntergestürzt und danach das Evangelium gepredigt und die Sachsen und Thüringer zum Christentum bekehrt haben. Nach einigen Versionen der Sage aber sollen nach Bonifatius’ Abzug die Thüringer das Bild wieder aufgerichtet haben. Heidnische Priester hätten aber auch die Trümmer des Bildes in der Nacht aufgelesen und ins heutige Bilshausen gebracht. Dort stellten sie es angeblich auf dem Höherberg wieder auf, wo sie Biel weiterhin Menschen- und Tieropfer darbrachten. Ein weiteres Bildnis des Gottes soll man in der Bielshöhle bei Ilfeld gefunden haben.

Quelle: Wikipedia