Wie die große Glocke in der Marienkirche zu Zwickau ihre Stimmung bekommen hat

  T. Schmidt, Chronica Cygnea I., S. 78

Als auf dem Turme der Marienkirche zu Zwickau die große Glocke am 12. Juli 1512 sprang, weil man von 8 Uhr des Abends bis den andern Morgen früh um Vier eines schrecklichen Gewitters halber nach damaliger Gewohnheit geläutet hatte, so fragte der Glockengießer, der sie umzugießen hatte, als das Metall schon geschmolzen war, und er das Werk selbst beginnen sollte, die dabei stehenden Ratsherren, was für einen Ton er der Glocke geben solle? Da nun diese verlangten, er solle derselben das Chormaß nach der Orgel, also das bloße C geben, hat er ein Pulver von Kräutern zugerichtet und in das Metall geworfen, und davon hat die Glocke den gewünschten Ton bekommen.

Quelle: Erzgebirge-Museum.de