Sagensammlung des Monats Juli 2020

Frau Holle und Frau Holla

Quellen zufolge ist ist die nordische Göttin Frigg mit der germanischen Göttin Hel (oder Helic) gleichzusetzen. Frigg könnte zudem als Frau Perchta ihren Eingang in die Sagenwelt gefunden haben und ist somit manchem Märchenfreund als Frau Holle bestens bekannt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch die römische Götterwelt hier ebenfalls einen Part beisteuern könnte.

Der Historiker Karl Kollmann kommt zu der Schlussfolgerung, dass sich schriftliche Spuren der Frau Holle mindestens 1000 Jahre zurückverfolgen lassen. Die früheste schriftliche Erwähnung findet sich in den Dekreten des Bischofs Burchard von Worms, die zwischen 1008 und 1012 verfasst worden waren. Jedoch ist sie seiner Ansicht nach sehr viel älter: „Die Indizien sprechen jedenfalls stark für die Annahme, dass Frau Holle keine Spukgestalt und kein Vegetationsdämon ist, sondern die regionale Verkörperung einer uralten weiblichen Erdgottheit, wie man sie fast überall auf der Welt unter den verschiedensten Namen verehrt hat.“

Die Germanistin Erika Timm geht davon aus, dass der Name Holle (in etwa: die Huldvolle) ursprünglich ein Beiname der germanischen Göttin Frigg war. Dieser hat sich nach der Christianisierung verselbständigt, unter anderem deshalb, weil es jetzt nicht mehr ratsam war, den Namen einer „heidnischen“ Göttin zu nennen oder sie gar anzurufen. Denn das wäre als Götzendienst sanktioniert worden. Nach dem gleichen Muster hätte sich die im süddeutschen und alpenländischen Raum bekannte Perchta (etwa: die Glänzende) aus einem anderen Beinamen von Frigg entwickelt, mit der Besonderheit, dass bei dieser Figur auch noch speziell norische Vorstellungen eine Rolle spielten. Harke oder Harre sind ebenfalls Namen verwandter Gestalten. Eine weitere Verwandtschaft wird zu der germanischen Totengöttin Hel hergestellt.

Quelle: Wikipedia

Frau Perchta (Holla)

Frau Perchta oder Frau Percht ist eine Sagengestalt, die sich in verschiedener Weise in der kontinentalgermanischen und slawischen Mythologie findet. Sie ist vermutlich unter Assimilation keltischen Substrats aus der nordischen Göttin Frigg hervorgegangen. Ihr entspricht in Mitteldeutschland die Sagengestalt Frau Holle. Der Name ist möglicherweise von althochdeutsch peraht ‚hell, glänzend‘ abgeleitet und bedeutet demnach „die Glänzende“. Andere Vermutungen gehen dahin, dass der Name Perchta oder Percht keltischen Ursprungs ist.

Quelle: Wikipedia

Helic oder Hel

Die Germanen dachten sich in einer unterirdischen Halle tief unter den Wurzeln einer riesigen Esche das Reich der Göttin Hel. Diese war die Herrscherin über Erde, Himmel und Unterwelt. Eigenmächtig konnte sie über Geburt, Tod und Wiedergeburt entscheiden. In späterer Zeit erstarb der Glaube an die dreifaltige Göttin. Im Märchenfrau blieb Hel unter dem Namen Frau Holle bekannt.

Frigg

Die nordische Göttin Frigg (ahd. Frī(j)a, langobardisch: Frea) ist die Gemahlin Odins in der Nordischen Mythologie und gehört zu den Asen. Nach einigen Autoren ist ein anderer Name für sie Saga. Sie ist die Schutzherrin der Ehe und Mutterschaft. Sie ist Hüterin des Herdfeuers und des Haushaltes.

Es bestehen viele Parallelen zur Göttin Freya, der Göttin der Liebe und der Fruchtbarkeit, mit der sie in neuzeitlichen Rezeptionen oft gleichgesetzt oder verwechselt wird. Frigg bekleidet jedoch durch ihren Gatten eine zentralere Rolle.

Quelle: Wikipedia

Sagen mit Frigg

Sagen mit Frea

Roggenmuhme

Die Roggenmuhme ist ein weiblicher Korndämon und Kinderschreck der deutschen Sage, der sich im Feld und Acker aufhält.

Die Roggenmuhme geht im Feld auf und ab, ernährt sich vom Korn und reißt die unreifen Ähren aus. Wenn sie dem Bauer zürnt, so dorrt sie sein Feld aus und straft ihn auf diese Weise. Allgemein sorgt das Durchschreiten des Feldes durch die Roggenmuhme allerdings für Fruchtbarkeit. Bei der Ernte flieht sie in die letzte Garbe. Die Roggenmuhme erhält auch einen Anteil an der Ernte, der entweder stehen gelassen oder ins Feld geworfen wird. Diese Sitte soll die Roggenmuhme gnädig stimmen und ein fruchtbares nächstes Jahr herbeiführen.

Die Wohnung der Roggenmuhme wird unterirdisch gedacht, im „Wurzelreich“ oder in einer Höhle.

Die Roggenmuhme ähnelt Frau Holle und Perchta darin, dass sie die faulen Mägde straft, welche in den Zwölfnächten ihre Spinnrocken nicht abgesponnen haben. Daher heißt sie auch Rockenmör. Der Hauch der Roggenmuhme bringt Krankheit und Tod.

Quelle: Wikipedia