Wie das Teufelsloch im Hirnberg entstand

Die Entstehung des Teufelslochs hat der mündlichen Überlieferung nach mit der Erbauung der Kapelle auf dem Michelsberg zu tun. Für den Bau der Michelskapelle hat der Höllenfürst Steine heran geflogen. Er wusste jedoch nicht, dass der Bau eine Kirche werden sollte und hat gedacht, es entstünde ein Gasthaus.

Als er erkannte, dass man ihn hinters Licht geführt hatte, ist er so wütend geworden, dass er die Steine hingeworfen hat. „Am Weißenstein“, um genau zu sein in einer Wiese in Witscheiderhof, liegen die Teufelsteine heute noch. Mit etwas Fantasie erkennt man die Teufelskrallen.

Der Teufel war seine Steine los und flog wutentbrannt in Richtung Norden. So kam er zum Hirnberg. Hier wollte er sich ausruhen, landete auf der flachen Kuppe, streckte seine müden Knochen aus, verlor den Halt und polterte den Berg hinab. Dem Teufel ergeht es nämlich genauso wie dem Menschen: Wenn einmal der Wurm drin ist, dann geht alles schief.

Wäre der Teufel nun in den Eschweiler Bach geplumpst, hätte sich vielleicht sein höllisch-heißes Geblüt abgekühlt. Aber er donnerte auf harten Felsstein und so etwas tut auch einem Teufel weh. So steigerte sich seine Wut ins Unermessliche. Er rappelte sich auf, fluchte „Zum Teufel noch mal!“ und gab dem Hirnberg – der doch gar nicht dafür konnte – voller Wucht einen Fußtritt und so entstand das Teufelsloch.

Wie weit die Höhle in den Berg hineinführt, weiß niemand zu sagen, denn keiner traut sich in das Teufelsloch hinein. Es könnte ja sein, dass der Böse sich darin verkrochen hat und noch immer schlecht gelaunt ist.

Vor der Höhle hat zu gewissen Zeiten ein Geldfeuerchen gebrannt. Nun kam mal aus der Höhle ein altes Männchen gelaufen, das trug ein kleines Mützchen und ein ledernes Schürzchen. Es schaufelte sich einen Haufen Geld in das Schürzchen und rief: „Nun habe ich genug davon.“

Dann ist es wieder in das Loch hineingelaufen. Von der Zeit an hat das Geldfeuerchen nicht mehr gebrannt.

Quellen: Gottfried Henßen, Sagen, Märchen und Schwänke des Jülicher Landes; Aus dem Nachlas Heinrich Hoffmanns, Bonn 1955, Nummer 312, Seite 181; nach einer Mündlichen Überlieferung von Schmitz Nöthen aus dem Jahr 1900; www.sophie-lange.de