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Vom Baier

Der höchste und schönste von der Sachsenburg aus in den Feldagrund vorgeschobene Basaltkegel der Vorderrhön ist der Baier oder Baiersberg. Er ist reich mit Sagen geschmückt. Die eine läßt in seinem Innern noch unheimliches Feuer fortglühen und bringt mit diesem das dumpfe Rollen, welches bis heute noch gehört werden soll, in Verbindung. Andere sagen, der ganze Berg sei hohl und mit Wasser ausgefüllt.

Noch Andere wollen wissen, daß vor uralten Zeiten in dem Innern des Berges ein großes Schloß gestanden, in welchem ein riesiges Rittergeschlecht gehaust habe. Der legte der Ritter hätte dann seine Frau auf dem Berge bei Fischbach, sich dagegen auf dem Hessenberge begraben und beide Gräber mit großen Steinhaufen bedecken lassen. Eine Knabe, der einst über den Baiershof, rechts vom Goldbörnchen, Heilkräuter suchte, stand plötzlich vor der Pforte, die zu dem geheimnißvollen Schlosse führte. Er lief, um seine nicht weit von ihm beschäftigte Großmutter herbeizuholen; doch als er mit dieser an den Platz zurückkam, war Alles wieder verschwunden.

Quellen: