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Der Spreestrudel II

  Sielow

Zwischen Lübben und Schlebzig sieht man noch heute in der Spree einen tiefen Strudel, in welchem einst ein Jüngling versunken ist, welcher vom Wendenkönig eine tödtliche Wunde empfangen hat. Der Wendenkönig wollte nämlich die Geliebte des Jünglings als Gattin heimfähren; da fuhr derselbe in einem Kahne dem Hochzeitszuge entgegen und zwang den König zum Zweikampf. Der König hat ihn aber besiegt und nachdem er ihm eine tödtliche Wunde geschlagen, ist der Jüngling über Bord in die Spree gesunken und im Strudel verschwunden.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880