Vom Eberhardsfässchen
Auf der Spitze der Wallfahrtskirche von Klausen thront das Eberhardsfässchen. Dort, zwischen Turm und Kreuz, wurde es vor mehr als 500 Jahren angebracht. Wie es dazu kam, erzählt eine Legende.
Der fromme Einsiedler Eberhard begann 1447 mit dem Bau einer Kapelle. Die Bauarbeiten gingen über den Sommer, und er hatte für die Handwerker ein Fass Moselwein heranschaffen lassen.
An einem besonders heißen Tag war das Fass allerdings schneller leer als gedacht, und ein zweites Fass, das geliefert werden sollte, war noch nicht da. Die vom Durst geplagten Arbeiter wurden ungeduldig, fingen an zu murren und drohten Eberhard die Baustelle zu verlassen.
In seiner Not wandte sich Eberhard an die Mutter Gottes: „Ich habe das Meinige getan, die Reihe ist jetzt an dir; hilf mir in meiner großen Not.“ Sein Gebet wurde erhört, und das eben noch leere Fässchen war wieder bis zum Spundloch gefüllt - voll mit bestem Wein. Bis zum Ende der Arbeiten wurde das Fass nicht leer.
Als Erinnerung an dieses Wunder hat man auf dem Turm der Kirche, unterhalb des Kreuzes, ein Fässchen angebracht.
Quelle: www.volksfreund.de