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Die Spur eines Meineids im Stein

  Pritzen

An dem Wege von Buchholz nach Pritzen liegt ein grosser Stein, auf welchem der Abdruck eines menschlichen Fusses deutlich zu erkennen ist. Dieser Abdruck rührt wie man erzählt, davon her, dass einst bei einem Grenzstreite zwischen den Bewohnern von Nebendorf und Pritzen einer der Streitenden auf den Stein getreten ist und geschworen hat, er stehe noch auf der Flur seines Dorfes: wäre das nicht wahr, so wolle er sogleich yersinken. Da er falsch schwor, ist er mit dem Fusse in den Stein eingesunken.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880