Der Apfeldieb

In Lobendorf ging einmal ein Mann des Nachts ungefähr um die zwölfte Stunde in den Park, um dort Äpfel zu stehlen. Er stieg auf den Apfelbaum. Plötzlich stand ein schwarzer Hund vor dem Baum, auf welchem der alte Mann saß. Der Hund ging dreimal um den Baum herum, dann stand er plötzlich, indem er riesengroß aufwuchs, aufrecht vor ihm und machte dreimal: „Hap, hap, hap!“, indem er sich dabei über den Mann beugte. Darauf verschwand er.

Nachdem der Hund fort war, sprang der alte Mann vom Baum herab und lief nach dem Dorfe, wo er die Geschichte erzählte. Er sage, nichts werde ihn fortan dazu bringen, des Nachts in den Park zu gehen, denn dort sei es nicht richtig.

Quellen:

• Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880