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Die Sachsenburg
Um das Jahr 525 nach der unglücklichen Schlacht bei Scheidungen an der Unstrut bauten die Sachsen das hohe Schloß auf dem Gebirge die Finne, nannten es nach ihrem Stammnamen Sachsenburg. Denn die Sachsen hatten nach der Thueringer Niederlage von den Fränkischen König den ihnen zuvor zugesagten Theil Landes begehrt und das große Gebiet zwischen Harz und Unstrut von Merseburg bis Nordhausen, auch die ganze güldene Aue, nur mit Ausnahme der Salzbrunnen des heutigen Frankenhausens, zugetheilt erhalten. So wurde die Sachsenburg eine Grenzfeste gegen den fränkischen Theil Thüringens, wie sich im Namen der vorhin genannten Stadt der südliche Stammname der Eigner erhielt. Ein tapfrer Ritter, Herr Haugk oder Hak, der sich bei der Belagerung und Erstürmung der Veste Scheidungen mannlich gethan, bewohnte die Sachsenburg zuerst; sein Geschlecht breitete sich aus vor dem Harze, und noch heute wird die Ruine über dem Dorfe Sachsenburg die alte Hakenburg vom Volke genannt. Manche haben gesagt, daß auf dieser Burg Kaiser Karl der Große den von ihm bezwungenen Sachsen, um sie einigermaßen zu befriedigen, das Sächsische Landrecht oder den Sachsenspiegel, eine Sammlung altherkömmlicher Gebräuche und Gesetze, zugetheilt habe.
Quellen:
- Ludwig Bechstein - Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes, Meiningen und Hildburghausen, 1857, Verlag der Kesselringschen Hofbuchhandlung