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Vom Kloster Oldisleben

Das Benedictiner - Mönchskloster Oldisleben wurde der Sage nach von der reuigen Pfalzgräfin Adelheit gründet, in die Ehre St. Viti geweiht, und von der Gründerin sowohl, als von umwohnenden Gran und Herren reich dodirt. Es lag auf einer äßigen Anhöhe und überschaute einen großen Theil der güldnen Aue. Hierher begab sich Adelheit, die Büßerin, nachdem Kloster Reinhardsbrunn gegründet worden, in das ihr Gemahl, Graf Ludwig der Springer, als Mönch getreten war, dann verwandelte sie Burg Scheiplitz in ein Jungfrauenkloster, ind wurde dessen erste Aebtissin. Doch soll sie zu Oldisleben begraben worden sein. Im Bauernkriege wurde dieses Kloster zerstört, jetzt steht an dieser Stätte ein Amthaus, und nur wenig ist mehr von den alten Gebäuden zu sehen. Ein tiefer Gang lief von diesem Kloster unter der Erde hin, und verstreckte sich bis in den Keller eines Collaborators, der nicht weit vom Kloster wohnte. Als dessen Haus vor Jahren neu gebaut wurde, und man den Füllmund abräumte, fanden sich verschiedene altdeutsche Todtentöpfe darin, den irdenen Fischerkrügen ähnlich, von dieser Gestalt voll Asche und verbrannter Gebeine. Man liest auch, daß im Jahr 1136 nahe bei Oldisleben ein Stein von der Größe eines Menschenkopfes vom Himmel gefallen, der seiner Zeit von den Brüdern heilig aufbewahrt worden. In den alten Kreuzgängen wollen früher Manche besonders an hohen Festtagen einen gespenstigen Mönch wandeln gesehen haben.

Quellen: