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Ernstrode und Cumbach

Es waren, wie auch in Friedrichrode die Sage geht, zwei Brüder, Ernst und Friedrich Roda, welche die beiden Orte erbauten. So reich war aber Ernst, daß er eine Stunde weit bis nach Friedrichrode auf seinen eignen Wiesen gehen konnte, um seinen Bruder zu besuchen. Beide Orte sind sehr alt. Mitten im Dorf am Geiersberg liegt das Wirthshaus auf einem Kreuzgewölbe, und sein Keller geht in den Geiersberg hinein. Dort hat man den Gründer des Orts in Lebensgröße abgemalt, mit der Unterschrift: Ernst Roda bin ich genannt, Diess Dorfs ein Stifter und Anfang.

Nicht weit von Ernstrode liegt dessen Filial, das Dorf Cumbach, davon geht die Rede, daß es anfänglich nur ein geringer Meierhof gewesen sei, auf dem gegen acht Personen gewohnt, daher es denn genannt worden sei Kumb-Acht (kaum acht), woraus in der Folge Cumbach geworden. Zwischen Ernstrode und Cumbach ist ein großer Garten, von dem eigne Sagen gehen sollen. Viel auch wird sich noch erzählt von dem Cumbachischen Kind und dessen übermäßig großen Schuhen. Dieß Kind hieß Valentin Hornaff und ist hernachmals unter dem alten Fritz in die Riesengrenadiergarde zu Potsdam eingetreten.

Quellen: