Steinkreuze

  nach Luise Grundmann, Dietrich Hanspach „Der Schraden“ 2005

Um einen geraubten Altar geht es in einer Großkmehlener Sage, von der es verschiedene Versionen gibt. Ein Ritter soll einst einen Flügelaltar zur Geisterstunde aus einer fremden Kirche gestohlen und in sein Schloss gebracht haben. Um ihrem Sohn die damals übliche Strafe für Kirchenräuber, in Öl gesiedet zu werden, zu ersparen, ermordete die Mutter des Ritters ihn schließlich hinterrücks mit einem Dolch. Ein nichtentfernbarer Blutfleck im Putz soll jahrhundertelang von dieser Tat gezeugt haben.

Von einem ermordeten Reisenden handelt die Sage vom Steinkreuz von Elsterwerda, das sich in Richtung Großenhain am Ortsausgang des Ortes befindet.

Eine Sage, welche in ihrem Kern der Wahrheit sehr nahe kommen dürfte, erzählt hier von einem Mord an einem Reisenden durch einen Prösener Postillion:

Dieser soll einst seinen einzeln reisenden Fahrgast im Frauenhainer Pfeifholz, wegen seiner wohlgefüllten Geldbörse erschlagen und später am Standort des Kreuzes unter hohen Eichen begraben haben. Viele Jahre konnte er diesen Mord verheimlichen. Jedoch soll es fortan an dieser Stelle gespukt haben und mehrfach erschien ein Geist den vorbeikommenden Leuten. Als später einmal der Mörder selbst dort vorbeikam, jagte ihm der Geist einen so großen Schrecken ein, dass er bald darauf krank wurde und verstarb. Auf dem Totenbett soll er seine schreckliche Tat gestanden haben. Erst als die Verwandten des Täters ein Sühnekreuz am Grab des Opfers aufstellen ließen, beruhigte sich der Geist und er erschien nicht wieder.

Im Wald zwischen Plessa und Döllingen soll es einst eine mit einem Kreuz aus Waldmoos gekennzeichnete Stelle gegeben haben, an der ein Gutsbesitzer begraben wurde, der aus Gram über eine gestohlene Egge gestorben sein soll.

Quelle: Heimatverein Merzdorf