Schlacht auf der Wollersheimer Heide

Im Jahre 496 n. Chr. fand zwischen Frankenvolk und Alemannen eine Schlacht statt. Der Kampfplatz soll im Gebiet der ”Heide” zwischen Wollersheim und Langendorf gelegen haben. Zu dem eigentlichen Geschehen möchten wir Pfarrer Schulte zu Wort kommen lassen, der 1911 dazu schrieb:

”Es geschah nämlich, als beide Heere im Kampfe waren, daß heftig geschlagen wurde; und das Heer Chlodwigs war schon am gänzlichen Unterliegen. Als er dies sah, erhob er seine Augen gen Himmel, und ergriffen im Herz brach er in Tränen aus und rief: ”Jesus Christus, von dem Chlotilde sagt, daß er der Sohn des lebendigen Gottes sei, du, von dem man sagt, daß du den Bedrängten Hülfe spendest und den Sieg den auf dich Hoffenden verleihst, Dich flehe ich demütig um deine glorreiche Hülfe an. Wenn Du mir den Sieg über meine Feinde verleihst und ich deine Wundermacht erfahre, von der dein Volk, das deinem Namen geweiht ist, sagt, daß sie sich stets bewährt habe, so will ich an dich glauben und mich auf deinen Namen taufen lassen”.

Und als er dies sprach, wandten sich die Alemannen und ergriffen die Flucht. Während Chlodwig mit den Alemannen kämpfte, lag Chlotilde da, wo jetzt die alte Wollersheimer Kirche steht, vor einem Kreuze auf den Knien und flehte um den Sieg ihres Gemahls. Sicher ist, daß Chlotilde um den Sieg gebetet hat, der legendäre Zusatz der Örtlichkeit, wo sie gebetet, zeigt an, daß in der Nähe die Schlacht war.

Eine andere Legende sagt, daß die Schlacht am heftigsten gewesen sei an einer Stelle des Busches, der an der Wollersheimer Heide entlang liegt. Die Stelle wird genannt das Marderthal.”

Quelle: Wollersheimer Geschichts-Blätter, Nr. 39, März 1997