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Die Braupfanne in der Gulnica

  Drebkau

In der Gulnica bei Drebkau, einem mit Bäumen bestandenen kleinen Sandhügel, soll eine Braupfanne voll Geld vergraben sein. Mehrere Männer aus Drebkau wollten einst den Schatz heben. Da sie nicht recht wussten, wie sie das anfangen sollten, so hatten sie sich zuvor bei einer klugen Frau in Casel nach allem Nöthigen erkundigt. Vor Allem hatte ihnen die weise Frau gerathen, sie sollten die Arbeit schweigend verrichten. Sie versprachen, dem Rath zu folgen. Als sie bei der Arbeit waren, erschien ihnen plötzlich ein grosser Ochs. Sie merkten aber, dass es mit dem Ochsen nicht richtig sei, dass der Teufel selbst diese Gestalt angenommen habe. Da rief der Eine von ihnen in seiner Angst: „Herr Gott hilf uns!“ Alsobald verschwand der Teufel, aber auch die Braupfanne. Niemand hat sie bis jetzt wieder zu sehen bekommen, soviel man auch danach gegraben hat.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880