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Das Gespenst aus dem Loch

  bei Cottbus

Eines Abends ging ein Bauer aus der Stadt nach Hause. Er war nicht mehr weit von seinem Dorfe, als er plötzlich eine weiße Gestalt über den Weg ziehen sah. Da er sehen wollte, wo das Gespenst hergekommen sei, so ging er auf die Stelle zu. Er fand daselbst ein grosses, tiefes Loch. Als er sich noch darüber wunderte, wo dieses Loch hergekommen sei, kehrte das Gespenst plötzlich wieder zurück und verschwand in dem Loche. Alsobald war das Loch nicht mehr zu sehen, an der Stelle aber, wo es gewesen war, lag ein Sack mit Geld. Den nahm der Bauer mit nach Hause. Allein er sollte sich nicht lange des Geldes freuen, denn als es ein Uhr schlug, war das Geld plötzlich mitsammt dem Sack verschwunden.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880