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Das Raubhaus in Quitzdorf - Erste Sage

  N. L. Mag. 1836, 312. 1840, 403. 
  Handschrift von Frenkel, 
  Handschrift von v. Derßen, beide im Archiv der Oberl. Gejedschaft. 
  Schön No. 26. msc, 
  Preusker II. 170.

Zu der Zeit, da Quitzdorf nur aus einer Mühle und einer Schänke nebst einigen wenigen Häusern bestand, hauseten eine Viertelstunde davon am Schöpsfluß, da wo man noch die Ueberbleibsel alter Wälle und Gräben gewahr wird, in einem vesten Hause wilde Räuber. Von dem Hause führte ein noch erkennbarer Weg und unter dem Schöpsflusse ein unterirdischer Gang in's Freie. Außerdem pflegten die bösen Gesellen, um nicht verrathen zu werden, bei ihren Ausritten den Pferden die Hufeisen verkehrt aufzunageln.

Das Volk, unter dem diese Sage lebt, nennt den bezeichneten Ort noch jetzt das Raubhaus. Unter den Trümmern liegen große Schätze, Flammen zeigen sie an.

Anmerkungen: Auch spukt daselbst ein goldenes Kalb und ein gespenstiger Krebs, p. Th. I.No. 87, 88

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862