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Der Protschenberg bei Budissin

  Frenzel, hist. nat. II. 771. msc. 
  N. L. Mon. Schr. 1796 II. 156. 
  O. u. N. L. Chron. S. 265.

Auf dem Protschenberge bei Budissin, gegenüber der Ortenburg und durch die Spree von derselben getrennt, stand lange vor der Erbauung der selben eine alte Burg. Aber die Franken, welche zur Zeit Karls des Großen das Land inne hatten, sahen wohl, daß der Berg am andern Ufer der Spree ein passenderer Ort für eine Burg sei; die Wenden stimmten diesem Plane bei und riefen freudig: „Preicz tam, buda scem “, d. i. fort von hier, dies sei der Ort. So wurde die alte Veste abgebrochen und die Ortenburg erbaut. (s. No. 82.)

Die Anhöhe aber, wo die alte Burg gestanden, behielt von dem Geschrei der Wenden der Name Preicz, woraus später Protschenberg wurde. Noch führt nach der Sage ein unterirdischer Gang von der alten zur neuen Veste. Ein Theil derselben ist gefallen und hat jene Höhle gebildet, welche die Teufelshöhle heißt und unermeßliche Schätze birgt.

Anmerkungen: Vom Schatze auf dem Protschenberg 1. Bd. I. No. 259., 260., 261., 262., 263. Der Name kommt entweder von dem Worte brod Furth, oder vom hrodczisco = Schanze. Es ist ein heidnischer Opferort mit vielen Urnen, Knochen und Asche und unermeßlich viel Kohlen.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862