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Das schwarze Kreuz auf dem Bette

  Frenzel, hist. nat. III. 1506. msc.

Anno 1634 an einem Sonntage hatte der Archidiakonus zu Budissin, Magister Augustus Posselt, seinen Kollegen, Herrn Nicolaum Proco pium Pascha, zum Abendessen geladen. Nach vollbrachter Mahlzeit begab sich's, daß der letztere aus der Stube geht und zufällig in die offenstehende Schlafkammer des Archidiakonus blickt. Da wird er denn bei hellem Mondenschein gewahr, daß ein schwarzes Kreuz über seines Kollegen Bette liegt. Als er das darinnen erzählt, will Niemand davon wissen, und als sie gemeinsam hingehen, das Kreuz zu sehen, ist Alles verschwunden. Magister Posselt aber ist wenige Tage darauf, am 6. März, verstorben.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862