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Ein ahnungsvoller Traum

  Magnus, Gesch. v. Sorau. S. 256.

Als der junge Graf Promnitz auf Sorau zu Gießen studirte und daselbst Rector magnificus war, träumte ihm eines Morgens, es käme ein Mann zu ihm herein, der brächte einen Brief mit schwarzer Seide überwunden mit der Ueberschrift: „Dein Vater ist todt.“

Ob nun wohl der Graf auf Träume nicht viel hielt, so ward er doch einigermaßenbewegt, und siehe da: Ehe noch 2 Stunden verflossen, klopfte ein Bote an, der brachte einen Brief mit der traurigen Zeitung, daß der alte Graf selig verstorben sei.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862