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Hans Hicke, der bestrafte Sabbathschäuder

Um das Jahr 1634 lebte bei Budissin Hans Hicke, ein Schuster, der arbeitete stets des Sonntags und ging nie in eine Predigt; es wäre sein bester Arbeitstag, sagte er, und verlachte den Pfarrer, der ihn oft ermahnte, den Feiertag heilig zu halten. Diesen losen Menschen klopfte endlich Gott auf die Finger, denn als er einst eines Sonntags ein gebundenes Schwein von einem Wagen heben will, beißt ihn dasselbige in die Hand, und ob er viele Aerzte und Bader befragte, konnte ihm keiner die Hand heilen, die Wunde wurde immer schlimmer und bald ward die Hand und der ganze Arm, womit er gesündigt, kohlschwarz und faulte ihm bei lebendigem Leibe, also daß er nach einem Vierteljahre im größten Elende umkommen mußte.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862