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Die verfluchte Hand

  Roch's Chronika S. 399.

Anno 1572, den 22. Januar, wurde ein Muttermörder von Gersdorf zu Lauban auf dem Markte erstlich auf allen Kreuzwegen mit glühen den Zangen gerissen, hernach ihm die rechte Hand abgehauen und dann das Herz aus dem Leibe gezogen, worauf er geviertheilt und die vier Stücke an vier Säulen bei dem Galgen aufgehängt wurden. Die abgehauene Hand wurde mit angenagelt. Obwohl nun die Vögel alle Stücke angefressen und zerfleischt, so haben sie doch die Hand nicht berührt, und sie ist noch ganz unverletzt Anno 1577 vor der Ankunft Kaiser Rudolph II. abgenommen und vergraben worden.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862