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Manna fällt vom Himmel

  Worbs, Geschichte von Sorau und Triebel S. 259.

Anno 1531, als die große Hungersnoth war und Mensch und Vieh nur so dahin starben, hat der liebe Herrgott den Sorauern Gnade erwiesen, gleich den Kindern Israel in der Wüste, und hat in einer Nacht vom Himmel regnen lassen kleine runde Brödchen, also daß den anderen Morgen alle Felder damit bedeckt waren und Mensch und Vieh sich daran erquickten.

Anmerkung: Die braunen Knollen (mit weißen Körnern) Lathyrus tuberosus findet man alljährlich bei Sorau in größerer oder kleinerer Menge. Das Volk nennt sie noch heute Manna oder Himmelsbrod und glaubt, daß sie vom Himmel fallen.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862