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Der güldene Brunnen bei Werchau

  Schmidt, Kalauer Chronik S. 91.

Hinter dem Dorfe Werchau bei Kalau ist ein Gesundheitsbrunnen, genannt der güldene Brunnen, der besonders den Kindbetterinnen große Erleichterung verschafft. Durch einen Hofnarren am Dresdener Hofe, Namens Hans Naboth, einen geborenen Kalauer, ist dies Wasser so berühmt geworden, daß die Kurfürstin Anna, als sie gesegneten Leibes war, dasselbe bis nach Dresden hat bringen lassen. Ob's geholfen hat, weiß ich nicht.

Anmerkungen: Brunnen sind Symbole der Fruchtbarkeit, wie Becken und Becher, Wasser ist das Bild aller Erzeugung. Der Storch holt die Kinder aus dem Brunnen. Der Queckborn in Dresden hat auf seinem Dache einen Klapperstorch. Weiber werden durch Baden im Hollenteiche fruchtbar. (Grimm: D. S. II. S. 165. Bechstein Fr. S. S. 174. Barth: Altd., Rel I. S. 145)

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862