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Die Wunderblume auf dem Schalksteine

  A Gräve S. 104.

Bei Neu-Johnsdorf bei Zittau steht mitten im Walde zwischen Haidekräutern und niedrigen Bäumen ein schöner Felsenkegel. Dort blüht in der Johannisnacht mitten auf dem kahlen Felsen ein Wunderblümchen auf, um beim Anbruch der Morgenröthe wieder zu welken. Der Glückliche, der des Blümchens Blüthenstunde belauscht und es bricht, wird dadurch eines großen Schatzes Herr, der dort vergraben liegt, doch schuldlos muß er sein und reines Herzens.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862