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Der Schatz auf dem Schafberge bei Baruth

  Gräve S. 193. 

Auf dem Schafberge bei Baruth sieht man oft um Mitternacht einen feurigen Mann, der weit umher seine Flammen verbreitet.

Hier ist in einer großen eisernen Truhe ein unermeßlicher Schatz verborgen. Ein Graf von Gersdorf, Besitzer von Baruth, ließ einst Nachgrabungen anstellen und nicht ohne Erfolg. Nach vielen Mühen und Hindernissen gelangte man an die Truhe, auf welcher noch ein hölzernes Kästchen stand, und meldete dem Grafen den Fund. Dieser begab sich sogleich an Ort und Stelle und sah mit seinen eigenen Angen die Truhe und das Kästchen. Aber auf demselben lag ein zusammengerolltes Pergamentblatt, darauf stand mit großer Schrift geschrieben: Wer dieses Kästchen öffnet, dem kostet es seinen erstgeborenen, und wer sich der Lade bemächtigt, seinen zweiten Sohn. Der Graf, welcher nur 2 Söhne besaß, die er beide gleich lieb hatte, erschrak heftig, ließ die Grube wiederum verschütten und der Schatz blieb ungehoben.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862