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Der Schatz auf dem Zangenberge - Zweite Sage

  Köhler S. 18. 
  Grässe 480.

Einst machten sich in der Christnacht mehre Bürger Marklissa's auf den Weg, den Schatz im Zangenberge zu heben. Es wurde auf der bezeichneten Stelle ein Kreis gemacht und mit einem seidenen Faden um geben. Die Schatzgräber stellten sich in den Kreis und stellten ein brennen des Licht in die Mitte. Als sie aber anfingen zu greben, da erhob sich ein gräßlicher Sturmwind in den Fichten des Berges. Nur in dem Zauberkreise ging kein Lüftchen. Auf einmal erschienen schauderhafte großbärtige Gestalten. Da erschraken die Schatzgräber und liefen so schnell sie konnten auf und davon.

Anmerkungen: Andere Sagen bringen diesen Schatz in Verbindung mit einer dort sich zeigenden weißen Frau, die jedoch auch zuweilen in schwarzer Kleidung erscheint und an die beiden Hunde erinnert, von denen der eine schwarz, der andere weiß ist. S. No. 168.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862