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Das Schloßfräulein von Meffersdorf

  Breslauer Handschrift No. 14.

In der Schloßallee von Meffersdorf zeigt sich dann und wann eine weiße Frau. Die heißt das Schloßfräulein, und es heißt, daß sie im Grabe keine Ruhe finden könne. Einst kamen zwei Frauen von einem Leichengange in Scheibe zurück. Da ist ihnen am Ende der Allee bei dem sogenannten Obstgarten die weiße Frau vorbei gestrichen, als wenn der Wind sie vorüberwehte und hat einen fürchterlichen Gestank zurückgelassen. Todesmatt kamen die Frauen nach Hause und die eine fiel in eine lebensgefährliche Krankheit.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862