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Die in den Stein gedrückte Karte

  Mündlich.

Zu der Zeit als auf der Landeskrone eine Veste stand, in welcher wilde Raubritter mit ihrem wüsten Troß hauseten, fand sich der Teufel nicht selten selbst unter den rohen Gesellen ein, um mit ihnen zu zechen und zu spielen und allerlei schandbare Dinge zu treiben, um sie noch toller und thörichter zu machen, als sie schon waren. Als er einst mit einem Schildknappen dort Karten spielte und gegen ihn verlor, ward er so erbost, daß er die letzte Karte, anstatt sie auszuspielen, neben sich in einen Stein eindrückte. Der Stein mit dem Kartenabdruck soll noch zu sehen sein; ich habe ihn aber nicht auffinden können.

Anmerkungen: Vergleiche Wolff, N. S. No. 468., Kuhn, Märk. S. No. 152., wo auch der Teufel Karten spielt.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862