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Der Teufelsstein bei Klein-Biesnitz

  Samml. von Schön No. 15. msc.

Auf der Landeskrone, an der Stelle, die man noch jetzt den Teufelsstuhl nennt, saß der Böse und sah zu, wie die schöne Peterskirche gebaut ward und ihre Mauern und Pfeiler und Thürme immer höher emporstiegen.

Da ergrimmte er, riß ein großes Felsstück los, faßte es mit seinen Krallen und erhob sich in die Luft, der Stadt entgegen, um den fast vollendeten Prachtbau zu zertrümmern. Aber Gott ließ es nicht zu, sondern lähmte die Arme des Teufels so, daß er das Felsstück mußte zur Erde fallen lassen.

Da, in der Nähe von Klein-Biesnitz, liegt es noch heute, und man kann deutlich daran die Eindrücke von des Teufels Krallen wahrnehmen.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862