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Der Teufelsstein bei Triebel

  Sammlung von Schön No. 8. msc. Worbs, Geschichte von Sorau und Triebel. S. 260.

Vierzig Schritte von der Straße, welche von Triebel nach Kemnitz führt, an einem Bache, welcher bei Krohle entspringt und bei Triebel vorbei in die Neiße fließt, liegt ein großer Stein, an dessen oberer Fläche sich mehre Löcher befinden. Diese Löcher sind Eindrücke von den Krallen des Teufels, der ihn bis von dem Riesengebirge durch die Lüfte hierher führte, um die an dem Bache gelegene Mühle zu zerstören. Denn er hatte einen Groll auf den Müller, der unter seinen Handwerksgenossen eine Ausnahme machte und ehrlich war. Allein als der Teufel, eben angekommen, schon ausholte, um den frommen Müller mit Weib und Kind, Knecht und Magd sammt der ganzen Mühle durch einen Wurf zu vernichten, krähte der Hahn in dem nahen Dorfe Kemnitz. Der Teufel wurde machtlos und mußte den Stein fallen lassen, welcher nun Jedem, der an ihm vorübergeht, die gute Lehre giebt, daß man nur wachsam sein darf, um zu machen, daß der Teufel keine Gewalt über uns habe.

Anmerkungen: Nach Preusker III. 172. ein Opferstein.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862