<<< zurück | II. Sagen von Spukgeistern und Gespenstern | weiter >>>

Der Reiter ohne Kopf bei Wildenfels

  Nach Mitteilung des Lehrers R. Schlegel aus Wildenfels.

Die Holzhauer erzählen, dass sich an dem sogenannten neuen Teiche im Wildenfelser Walde ein Reiter ohne Kopf sehen lasse, welcher dann im Wasser verschwinde.

Anmerkungen:

Unselige Geister erscheinen häufig hauptlos, wie uns die Sagen aus zahlreichen Orten erzählen. Ohne Kopf sieht man z. B. den Reiter im Wiesentale bei Königerode. Auch der wilde Jäger im Zellgrunde zeigt sich ohne Kopf. (Größler, Sagen aus der Grafschaft Mannsfeld, No. 54 und 162.) In einem bei Weimar gelegenen Hölzchen lässt sich des Nachts ein Reiter sehen, welcher seinen Kopf wie einen Hut unter dem Arme trägt, er führt die Leute irre. (Witzschel, Sagen aus Thüringen, No. 297.) Bemerkenswert ist dabei, dass solche unselige Geister vielfach auf halben oder dreibeinigen Rossen reiten und mit einer Meute dreibeiniger Hunde den Zug des wilden Jägers begleiten. Es ist dies eine Erinnerung an die Todes- und Pestgöttin Hal, welche auf einem dreibeinigen Pferde erscheint.

Quellen: