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Pumphut hilft einem Windmüller

  Cottbus

Pumphut pflegte früher als ein armer Müllergesell herumzuwandern, zuweilen mit einem Begleiter, zuweilen ohne einen solchen, und wo er Arbeit fand, da blieb er. Aber gut musste man ihn aufnehmen, und Geld und gutes Essen verschmähte er nicht.

So kam er auch in der Sommerzeit, als sich kein Lüftchen regte, zu einem Windmüller. Der hatte viel Korn dastehen, konnte aber nicht mahlen, weil kein Wind war. Pumphut erbot sich, bei ihm als Knappe zu bleiben. Der Müller überliess ihm auch die Mühle. In der Nacht liess Pumphut einen tüchtigen Wind wehen und mahlte so darauf los, dass am andern Morgen nur noch ein Sack Korn übrig war. Das gefiel dem Müller gar wohl. Er bewirthete Pumphut reichlich und gab ihm willig den Lohn, welchen derselbe verdient hatte.

Darauf zog Pumphut zufrieden weiter.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880