<<< vorherige Sage | V. Pumphut | nächste Sage >>>

Pumphut schärft einen Mühlstein

  Cottbus

Einst arbeitete Pumphut als Knappe in einer Mühle. Als die Steine geschärft werden mussten, machte er sich an die Arbeit, und da es so kalt war, klagte er darüber, dass ihn bei der Arbeit friere. Der Müller ärgerte sich darüber und zankte. Flugs steckte Pumphut den Stiel seiner Hacke durch das Loch des Steines, lud denselben auf die Schulter und ging damit wie mit einem Bündel Reisig in die Stube. Darauf machte er sich’s hinter dem Ofen bequem, schärfte den Stein, dann aber liess er ihn dort liegen und ging in die Schenke. Hier liess er es sich gut sein.

Der Müller merkte nun, mit wem er zu thun habe und weil er den Stein nicht an Ort und Stelle tragen konnte, so musste er dem Knappen nachgehen und ihn bitten, den Stein doch wieder einzusetzen. Pumphut liess sich auch erbitten und trug den Stein wieder, als wäre er von Holz, an seine Stelle. Darauf forderte er seinen Lohn und zog weiter.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880