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Der Lobendorfer Nachtjäger

  Lobendorf

Eine Frau erzählt, dass sie einst in der Lobendorfer Haide mit einer Bekannten Zacken gebrochen; plötzlich hätten sie gehört, wie der Nachtjäger mit grossem Geschrei und Geheule in der Haide herumgezogen sei. Es sei auf einmal ein fürchterlicher Sturm losgebrochen, so dass die Bäume sich bis zur Erde gebogen; dazu hätten sie Geschrei und Hundegebell vernommen. Darauf sei es ganz finster geworden, so dass sie vor Schreck aus dem Wald gelaufen wären. Das Unwetter und das Unwesen habe wohl zehn Minuten sich hören lassen, darauf sei Alles still geworden.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880