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Fuhrmann und Nachjäger

  Drebkau

Einst zerbrachen einem Fuhrmann, als er durch den Wald fahr, die Axen des Wagens. Der Fuhrmann konnte allein dem Schaden nicht abhelfen; deshalb legte er sich nieder, um zu schlafen, bis Hülfe kommen würde. Er hatte noch nicht lange geruht, so vernahm er ein furchtbares Sausen und Brausen in der Luft, starker als wenn der Sturm dahergefahren kommt. Er sah nach dem Wege, von wo das Brausen am lautesten erscholl, hin und bemerkte dort einen Reiter, welcher auf feuerschnaubendem Rosse dahergesprengt kam; das Haar umflatterte wild sein Haupt und immer noch trieb er sein Ross zu grosserer Schnelligkeit an.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880