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Ein schwarzer Reiter erschreckt einen Holzdieb

  Ströbitz

Einst war ein Mann in den Wald gegangen, um Holz zu stehlen. Da rauschte es auf einmal um ihn in den Zweigen, der Wind begann sich zu erheben und pfiff bald mit furchtbarer Gewalt durch die Bäume und die Bäume bogen sich, dass ihre Wipfel die Erde berührten. Als der Bauer sich erschreckt umsah, erblickte er einen Reiter, welcher auf einem schwarzen, feuerschnaubenden Rosse dahergesprengt kam und an ihm vorüber jagte. Wie der Reiter so dahinjagte, berührten die Hufe seines Rosses kaum den Erdboden. Entsetzt lief der Bauer nach Hause und erzählte, was er gesehen.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880