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Das von einer Birne niedergedrückte Pferd

  Gross-Döbern

Einst kam ein Knecht zu seinen Pferden in den Stall. Da sah er, dass eins der Pferde am Boden lag und sich nicht bewegen konnte, trotzdem er es anrief und bedrohte. Merkwürdig war, dass auf dem Pferde eine gebackene Birne lag. Der Knecht nahm die Birne und biss hinein. Sofort sprang das Pferd auf und war vollständig gesund und munter.

Nach einiger Zeit gesellten sich einige Kinder zu ihm, welche ihm klagten, ihre Mutter sei nicht munter, es habe ihr Jemand die Ribben abgebissen und nun sei sie krank und müsse das Bett hüten. Daran merkte der Knecht, dass die Frau die Murawa gewesen war.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880