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Die Murawa drückt einen Knecht

  Ströbitz

Eines Abends legte sich ein Knecht im Pferdestall auf die Bank hin und schlief ein. Bald darauf kam die Murawa zu ihm, legte sich auf ihn und drückte ihn so, dass er kein Glied rühren konnte. Nach einiger Zeit verliess sie ihn. Der Knecht athmete wieder auf. Als er bald darauf erwachte, sagte er zu den Knechten, welche mit ihm dienten: „Wenn Ihr wieder merkt, dass mich die Murawa unter hat, so ruft meinen Namen, dann muss mich die Murawa loslassen.“

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880