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Die Sichelfrau bewacht einen Schatz

  Drebkau

Als im Jahre 1813 das Heer der Franzosen in Drebkau und Umgegend einen Rasttag hielt, entfernten sich vier Franzosen aus der Stadt, um Nahrungsmittel von den Dörfern zu holen. Sie waren noch nicht weit gegangen, als sie plötzlich vor einer grossen Grube standen; in derselben sahen sie Gold und Silber. Sie griffen schon nach dem Golde und wollten mit dem, was sie genommen, forteilen, als in demselben Augenblicke eine weiße Frau vor ihnen stand, welche in der Hand eine Sichel hielt und damit drohte. In ihrer Angst liessen die Soldaten das Gold fallen und eilten davon.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880