Hirnberg

Nordwestlich von Münstereifel liegt der Ortsteil Eschweiler, auf dessen Südseite sich der Hirnberg (456 m) erhebt. Hier soll in einer Höhle der Feuermann leben, eine feurige Spukerscheinung von menschlicher Gestalt. Diese in ganz Mitteleuropa verbreitete Vorstellung ist zweifellos christlichen Ursprungs und setzt den Glauben an Fegefeuer und Hölle voraus.

Feuermänner sind büßende Seelen, die zu Lebzeiten Schuld auf sich geladen haben und daher nach dem Tod zeitlich oder ewig umgehen müssen. Sofern sie auf Erlösung hoffen, verhalten sie sich Menschen gegenüber freundlich und leuchten ihnen auf gefährlichen Wegen. Ganz anders jedoch der Feuermann vom Hirnberg: Als einst eine Gruppe Jugendlicher auf dem nahe gelegenen Büchel feierte, prahlte einer der Jungen beim Betrachten des Sonnenuntergangs, er würde dem Feuermann ein Fettnäpfchen (von 1538 bis ca. 1785 am Niederrhein geprägte 8-Heller-Münze) geben, wenn er sich das Geld selbst hole.

Im selben Moment soll der Feuermann mit Riesenschritten herübergekommen sein. Die jungen Leute retteten sich in eine Scheune, während der lodernde Geist brüllte, er wolle sein versprochenes Fettmännchen haben. Den Jugendlichen, die sich nicht an dem feurigen Wesen verbrennen wollten, klemmten das Geldstück zwischen die Backen einer Feuerzange und reichten ihm diese durch einen Türspalt hinaus. Der Feuermann nahm es und war zufrieden. Dort aber, wo er die Zange berührt hatte, glühte sie noch lange nach. Niemand soll es seit her gewagt haben, den Feuermann erneut herauszufordern.

Quelle: Aufgeschrieben in Sagen der Eifel; eifelverein-bam.de