<<< vorherige Sage | XXX. Die Grenze | nächste Sage >>>

Grenzstreit bei Muskau

  Sielow

Auf einem Berge bei Muskau hatte ein Bauer bei einem Grenzstreite mit seinem Nachbar falsch geschworen. Da verwünschte ihn dieser. Als der Meineidige bald darauf gestorben war, erschien auf dem Berge, wo der Meineid geschworen war, zur Hundstagszeit ein Mann, welcher mit dumpfem Tone, der durch Mark und Bein ging, ausrief:

„Unrecht geschworen,
Leib und Seele verloren.“

Das geschah sieben Jahre hintereinander.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880