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Das Schlachtfeld bei Kahla

  S. Eisel a. a. O. Nr. 288. 
  Greß S. 96 fg.

Zwischen Jena und Kahla liegen die Felder, wo im J. 1806 die Preußen jene furchtbare Niederlage erlitten. Dort zogen in den Tagen vor und nach der Schlacht gewaltige Heeresmassen dahin, das preußische Heer aufgelöst und niedergeschlagen, die siegreichen Franzosen in wilder Verfolgung desselben und so schritten die Krieger beider Armeen über Todte und Sterbende achtlos dahin.

Nachts sagt man, steigen zu gewissen Zeiten des Jahres, namentlich wenn der Schlachttag wiederkehrt, die Gebliebenen aus ihren Gräbern dort herauf und jagen über das mondhelle Feld und rasselnd mit Trommelwirbel zieht es auf und ab, bis es von der Kirche her 1 Uhr schlägt, dann wird es wieder still und so treiben sie es fort und fort bis zum jüngsten Tage.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 390