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Die Goldschmiede zu Ronneburg

  S. Eisel a. a. O. Nr. 493.

In der Geraer Gasse zu Ronneburg, wo ein Nagelschmied wohnte, brauchte die Frau des Hauses früh einen Stahl. Da hört sie’s unten in der Werkstatt schmieden und glaubt, es sei früh; statt des Stahls aber empfängt sie, da sie hinkommt, eine Backmulle voll glänzenden Zeuges mit der Weisung, es rasch nach Hause zu tragen.

Wie sie wiederkommt, wird ihr eine zweite Mulle voll hingehalten und auch diese verbirgt sie. Darüber aber ist Zeit vergangen und so ergreift sie beim dritten Gange zwar den Stahl, dabei aber schlug es Zwölf und wie sie erschrocken davon eilt, schlägt ihr die zufallende Thüre die halbe Ferse weg.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 376; Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource (Version vom 1.8.2018)